"Ich genieße immer die unfassbare Schönheit dieses Reviers. Es ist wie auf einem fernen Kontinent zu landen." (Mathias S., Jahreskartenfischer)
Die Salza bei Palfau bietet in unmittelbarer Nachbarschaft beeindruckender Alpenkulissen auf rund 6,5 km Länge unvergessliche Fischerei in atemberaubender Landschaft. Leicht bewatbare Flachbereiche wechseln sich mit rauschendem Wildwasser und mühsam zugänglichen, tief und wild eingeschnittenen Schluchten ab.
Seit fünf Jahren unbefischt hat sich der autochtone Bestand an Bachforellen, Äschen und Regenbogen prächtig entwickelt. Tiefe Gumpen, unterspülte Uferbereiche bieten den Fischen reichlich Versteckmöglichkeiten und stellen für den Fischer eine echte Herausforderung dar.
Die Fische sind unglaublich stark und wild und werden Ihnen im Drill alles abverlangen.
An der Salza zu Fischen ist vermutlich Traum eines jeden Fischers. Seit Jahren ist der Fischbestand in diesem Abschnitt der Salza sich selbst überlassen (nur minimale Fischerei) und er hat sich vorbildlich etabliert.
Die Fischerei ist einmalig und herausfordernd. Wer einmal in der Schlucht gefischt hat, den kalten Herbstnebel im Gesicht, mutterseelenallein, das Wasser glasklar, im angespannten Blick eine der zahlreichen Äschen wird das nicht mehr vergessen. Die tiefsten Gumpen in diesem Abschnitt der Salza erreichen geschätzte 6 Meter Tiefe (wenn nicht noch mehr) und doch ist der Gewässergrund auch hier bei Wasserständen um die 130 bis 140 cm (Pegel Wildalpen) noch klar und strukturiert erkennbar.
Die Kartenoptionen für die Salza sollen dem Erhalt dieser Naturperle Rechnung zahlen. Daher gibt es keine Tages- oder Wochenkarten. Nur eine stark limitierte Anzahl Jahreskarten geht zu Beginn eines jeden Jahres in den Verkauf (ab etwa Mitte Dezember des Vorjahres). Sind diese 12 Karten weg, sind sie weg.
Die Gründe dafür sind einfach: Zum einen möchte ich jedem Jahreskartenfischer das beschriebene Erlebnis ermöglichen können, zum anderen soll der wilde Fischbestand wild erhalten und nicht durch übermäßige Fischerei gestresst werden. Durch diese Kartenlimitierung wie auch die weiten Rückzugsbereiche in der Schlucht bleibt den Fischen Zeit und Raum, um wieder zur Ruhe zu kommen. (Die Natur selbst stellt doch schon genügend Herausforderungen an die Fische, seit die bekannten Prädatoren auf den Plan getreten sind. Wo anderenorts die Bestände stark in Mitleidenschaft gezogen werden, hat sich die Fischpopulation in der Palfauer Schlucht erfreulicherweise als phänomenal resistent dagegen erwiesen.)
Eigentlich hatte ich nie vor, Angler zu werden. Am Ende war es die unbändige Leidenschaft meines heute 11 Jährigen Sohnes, der - sein erstes Wort war "Fisch" - mich mit unentwegtem Quengeln dazu gebracht hat, doch endlich einen Angelkurs zu belegen. Mein damaliger Lehrer, Rainer "Bo" Bojarski-Hoffmann hat es in seiner unkonventionellen und liebevollen Art geschickt verstanden, mich dafür zu öffnen. Von da an war kein Halten mehr, die Fliegenfischerei hatte mich in ihren Bann gezogen. Noch im Abschlussmonat November sind Vater und begeisterter Sohn mit dem frischgedruckten Schein losgezogen, haben gefischt, gefroren, gelernt.
Heute, viele Fische und Jahre später, darf ich sagen, dass die Fliegenfischerei eine meiner größten Leidenschaften ist. Nicht das Fischen alleine ist es, was mich heute fasziniert. Es sind die vielen kleinen und großen Dinge drumherum. Fliegenfischen gehen ist für mich wie in ein Abenteuer ziehen. Darum kann der Fluss, die Landschaft auch nie zu wild oder zu unzugänglich für mich sein. Die Einblicke in die zahllosen unbeschreiblich schönen Naturschauspiele, die dem Nicht-Fischer meist vorenthalten bleiben. Die langen Winternächte am Bindetische, wo so viele Fliegen entstehen wie ich sie im Leben nicht werde aufbrauchen können...
Meine Suche nach möglichst unberührten und wilden Flüssen hat mich auf vielen Reisen nach England, Schottland, Spanien, Frankreich, Schweiz, Österreich und Slowenien (Bild: Oskar an der Radovna) geführt.
Und dann, per Zufall an den Traum Salza.
Alttann im Mai 2023
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